Jetzt zum Sommerausklang fahre ich mit meiner Freundin Christiane auf Motorradurlaub entlang der Margeritenroute (Margueritruten) in Dänemark. Die Route ist extra als touristische Panoramastrecke ausgewiesen und führt auf etwa 3.600 km durch das ganze Land. Sie ist mit dem weißen Margeriten-Symbol ausgeschildert und verbindet die schönsten Landschaften, Küsten, Dörfer und Sehenswürdigkeiten. Und sie führt meist über kleine Landstraßen mit wenig Verkehr – perfekt fürs Motorrad. Keine Serpentinen wie in den Alpen, aber viele kurvige Landwege und schöne Ausblicke. Uns erwartet also ein gemütlicher Roadtrip mit viel Natur, Kultur und Küstenpanorama – ideal, weil wir entschleunigt reisen wollen.
Tag 1, Dienstag 26. August 2025. Wir treffen uns 8:30Uhr am Bäcker und starten pünktlich nach einem Cafe au lait. Über Landstrassen geht es über Meissen, Torgau, Wittenberg durch den Fläming weiter nach Tangermünde und Seehausen. In einem alten Fachwerkhaus in den Auen nahe der Elbe finden wir heute Quartier.




Tag 2, Mittwoch 27. August 2025. Wir sind immer noch auf der Anfahrt nach Dänemark. Heute übernachten wir in Wanderup, schon sehr nördlich in kurzer Distanz zur dänischen Grenze. Bei sommerlichen Temperaturen um 23° war es angenehm zu fahren.

Tag 3, Donnerstag 28. August 2025. Heute fahren wir nach Dänemark rein, das Urlaubsziel ist erreicht. Mit 80kmh ausserorts fährt es sich super entspannt. Weil wir an der Westküste nordwärts fahren, wollen wir auch unbedingt auf Rømø, am Sandstrand Motorradfahren. Danach erreichen wir Ribe, hier haben wir heute Unterkunft im Restaurant Backhaus. Ribe hat eine wunderbare Altstadt und mit ihren kleinen gemütlichen Gassen begeistert sie uns sehr. Und wir sind heute erfolgreich den Regenwolken ausgewichen, mit 22° und teilweise Sonne war es wieder tolles Motorradwetter.



Tag 4, Freitag 29. August 2025. Heute fahren wir die Route an der Westküste nordwärts und gehen das erste Mal auf Trolljagd. Der dänische Künstler Thomas Dambo hat in den letzten Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt – mit seinen überlebensgroßen Troll-Skulpturen aus recyceltem Holz. Mit diesen imposanten Figuren verbindet er zeitgenössische Kunst, Umweltbewusstsein und die Faszination nordischer Märchenwelten. Thomas Dambo hat weltweit über 170 Trollskulpturen aus recyceltem Holz installiert – sein Projekt „Trail of a Thousand Trolls“ umfasst derzeit über 20 Länder und 21 US-Bundesstaaten. In Dänemark hat er derzeit 30 Troll-Skulpturen, wovon 28 öffentlich auf der Trollmap sichtbar sind. Unser erster Troll, den wir finden, ist Lotte Lokkeklokke, in einer Kiesgrube. Wir übernachten im Danhostel Fjaltring, Meerblick inklusive.




Tag 5, Samstag 30. August. Erst queren wir den Thyborøn Kanal. Weiter geht‘s auf Trolljagd, in der Nähe von Hurup finden wir Ask fra Ashoi, mitten im Wald an einem gekiesten Parkplatz. Und heute sind die Strassen der Margeritenrute super klein und, ja, auch kurvig. Es macht richtig Spaß, hier zu fahren. Unsere Übernachtung haben wir heute wieder in einem Danhostel, in Nykobing Mørs, direkt am Strand, so dass wir bis zum selbst mitgebrachten Abendessen dort relaxen. Ausser einem kleinen Regendunst am Mittag sind wir trocken geblieben.




Tag 6. Sonntag, 31. August 2025. Auch heute ist es den ganzen Tag trocken, wenn auch durchgehend nur mit 20° bedeckt. Wie gestern fahren wir zu Beginn schöne kleine Strassen, nach ca. 80km finden wir unseren dritten Troll, der wilde Emil, wieder mitten im Wald in einer Baumhecke in der Nähe von Holstebro verborgen. 40km vor unserem heutigen Tagesziel sind wir am Svanholm Sø und finden dort als vierten Troll Stigfinder Stig nach einer zehnminutigen Wanderung vom Parkplatz um den See. Die heutige Übernachtung haben wir in Herning in einem privaten B&B.






Tag 7. Montag, 1. September 2025. Auf dem Regenradar nähert sich von Westen nach Osten eine Dänemark abdeckende Regenfront. Da wir selbst ostwärts fahren, wollen wir vor der Regenfront herfahren, was einen früheren Start als sonst bedeutet. 8:30Uhr starten wir die Maschinen auf der Margeritenrute. Auch heute wollen wir drei Trolle finden. Zuerst suchen wir Elles Helle in einer Sandgrube hinter einer Sonderschule.


Danach machen wir uns auf die Suche nach Ivan Evigvår in Mariager auf einem Berg am See.


Und zu guter letzt entdecken wir Jeppe Vaektaekke in der Nähe von Randers. Um 16Uhr erreichen wir Bønnerup Strand und unserd Unterkunft für heute, rechtzeitig vor Beginn des Regens, der ist aber nur noch sehr sanft.




Tag 8. Dienstag, 2. September 2025. Heute fahren wir durch Naturschutzgebiete in Richtung Aarhus. Auch dort gibt es wieder Trolle zu finden. Zuerst Ben Chiller, dann Sigurd und zuletzt Simon und Anine. Durch Aarhus kamen wir nur im Stautempo voran und sind dann 5km vor unserem Ziel Danhostel Skanderborg noch nass von oben geworden.








Tag 9. Mittwoch, 3. September 2025. Heute fahren wir eine Runde um das Seengebiet um Silkeborg und Skanderborg. Dabei suchen wir wieder verschiedene Trolle. Zuerst Starker Sturm, dann Jensnej und zuletzt die Trolle Laura und Julien. Pünktlich vor dem Regen sind wir zurück im Danhostel Skanderborg.







Tag 10. Donnerstag, 4. September 2025. Heute sind wir auf dem Weg von Skanderborg nach Haderslev und suchen den letzten Tag Trolle, weil wir morgen schon wieder die Grenze zu Deutschland überqueren. Heute finden wir Ene Øjesten, Bitten Røverdatter und Visssn Per von Vissenbjerg. Danach musste ich den ADAC rufen, ich hatte mir eine alte Schraube in meinen Hinterreifen eingefahren. Nach eigenständiger Reparatur blieb die Luft nicht im Reifen, doch zum Glück kam nach einer Stunde Wartezeit der Abschleppwagen des ADAC. Die beiden jungen Männer reparierten den Reifen schnell noch einmal und diesmal klappte es. Die Luft blieb drin im Reifen. Nun konnten wir weiter zur heutigen Unterkunft und weitere Dinge organisieren.





Tag 11. Freitag, 5. September 2025. Um 10Uhr starten wir am Danhostel Harderslev mit Ziel Motorradwerkstatt in Oevensee, leider hatten sie die erforderliche Reifengröße für meine BMW nicht vorrätig. Auch nirgendwo anders auf der Strecke, trotz rumtelefonieren war der Meister nicht erfolgreich. Also fahre ich vorsichtig weiter mit dem geflickten Hinterreifen, heute bis ins schöne Schwentinental, wo ich 2021 mit Micha auf Autorundreise schon mal war. Am nächsten Morgen trennen sich unsere Wege, Christiane fährt weiter nach Mecklenburg auf der ursprünglich geplanten Route. Ich fahre auf der kürzesten Strecke über Magdeburg nach Dresden, immer mit Geschwindigkeitsbegrenzung von maximal 80 kmh im Blick und hoffe auf eine schnelle Reparatur durch meine Hauswerkstatt.
