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2024 – Zum Jahreswechsel durch Portugal

20.12.2024 Kurz vor dem Jahresende gilt es, den Resturlaub zu nehmen und mit den vielen Feiertagen zu einer schönen Reise zu verbinden. Nach Portugal wollten wir schon immer mal, warum also nicht jetzt? Am Freitag nach Feierabend starten wir nach Thüringen, ein vorweihnachtlicher Famienbesuch passt gut zum Urlaubsstart.

21.12. Am Sonnabend in der Frühe starten wir dann auf die ersten 800 km bis Burgund in Frankreich. Dabei regnet es eigentlich den ganzen Tag. Wir kompensieren das mit einem wirklich gelungenen Abendessen im Hotel.

22.12. Am zweiten Fahrtag von Frankreich nach Spanien schaffen wir 950 km und haben wieder den ganzen Tag Regen. Morgen muss es endlich besser werden, unser erstes richtiges Ziel ist Santiago de Compostela und mit Beginn des Rundtrips wünsche ich mir Sonne. Unbedingt.

23.12. Hurra, heute am dritten Tag war es endlich trocken bei 10Grad, es gab auch ein wenig Sonne. Pünktlich 15Uhr checken wir im Hotel, das im Zentrum liegt und einen Parkplatz hat, ein. Dann machen wir uns gleich auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Mit der App „Smartguide“ machen wir einen selbstgeführten Stadtrundgang und lassen uns alle wichtigen Informationen vorlesen. Als wir am Abend dann noch in der Kathedrale von Santiago de Compostela einem Gottesdienst beiwohnen können, ist alles perfekt.

24.12. Station 5 des Roadtrips. Von Santiago de Compostela geht es nach Porto übers Gebirge, durch Eukalyptuswälder, so weit das Auge reicht. Die Strassen sind für‘s Motorrad wie gemacht, klein und kurvig, wir sind leider mit dem Auto unterwegs. Pünktlich zum Heiligabend sind wir in unserem Hotel – direkt in Front der Kirche Igreja de Santo Ildefonso. Zum Abendessen gehts heute zu Elee‘s Porto zu Burger und Shrimps. 8 Stunden Sonne bei 18 Grad.

Eukalyptus, sagt die App PlantNet
Ponte de Lima
Blick auf die
Igreja de Santo Ildefonso
Capela das Almas de Santa Catarina – Kapelle der Seelen – aussen ganz mit traditionellen Azulejo-Kacheln bedeckt

25.12. Für heute ist ein Stadttrip in Porto geplant, darunter der Bahnhof Estação de São Bento, die Ponte Dom Luis I.  und zwei Fahrten mit  der historischen Straßenbahn (Eléctrico) Linie 1 und 28. Zufällig sind wir am Morgen in der Kirche Igreja de Santo Ildefonso in den Gottesdienst geraten. Letzendlich waren wir 17 Uhr wieder im Hotel und 19Uhr startklar zum Abendessen. Heute gab es 9 Stunden Sonne bei 19Grad.

26.12. Station 6. Wir verlassen Porto ostwärts Richtung Dourotal entlang und wollen eigentlich morgen eine Bootstour mit dem Rabelho machen, aber im Dourotal zieht eine Nebeldecke die Temperaturen nach unten. Die Weinberge im Dourotal sind wirklich schön anzusehen, aber es bleibt kalt. Bei 5 Grad wollen wir nicht im Boot frieren. Also schwenken wir vor Peso de Regua nach Süden ab und nehmen Coimbra als Tagesziel. Schnell im Hotel eingecheckt, dann machen wir uns auf in die Altstadt. Highlight ist heute die Fado-Musik im Cafe Santa Cruz, 1530 erbaut direkt neben dem gleichnamigen Kloster.

Im Duorotal
Fado-Musik im Cafe Santa Cruz in Coimbra

27.12. Station 7 unseres Roadtrips ist heute Tomar, alter Sitz des Templerordens. Wir fahren vom Coimbra über zahlreiche kurvige Strassen hoch in die Berge zum Übergang über den Rio Zêzere nach Tomar.  Wir schauen uns hier das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Christuskloster Convento de Cristo an. Es handelt sich hierbei um eine 1162 von Tempelrittern gegründete ehemalige Wehr-Klosteranlage auf einem Hügel westlich über der Stadt, die nach der Auflösung des Templerordens im Jahr 1312 an den Christusorden überging und dessen Zentrum war. Nach dem anstrengenden Rumgekraxele auf dem riesigen Klostergelände und auf den Mauern der Wehranlage sind wir fusslahm genug für den Heimweg.

28.12. Station 8 unseres Roadtrips ist heute die Halbinsel Peniche an der Küste, ein paar Kilometer südlich von Nazare, dem Surferhotspot schlechthin. Auf dem Weg von Tomar dorthin besichtigen wir einen der wichtigsten katholischen Marienwallfahrtsorte, das Santuário de Fátima. Dieser ist noch vor dem portugiesischen Jakobsweg Anlaufstelle für Pilger aus aller Welt. Das Heiligtum von Fátima umfasst die Basílica Nossa Senhora do Rosário, die Kapelle der Erscheinungen (Capelinha das Aparições), die Kirche Santissima Trinidade in Fatima und den Pilgerplatz. Was hat es mit dem Schrein auf sich? 

Die Geschichte von Fatima ist die Geschichte von drei Kindern: Lúcia und ihren Cousins Francisco und Jacinta Marto. Die Kinder bewachten am 13. Mai 1917 die Herde an einem Ort namens Cova da Iria, als sie ein Licht sahen, die Erscheinung der Jungfrau Maria, wo sich heute die Erscheinungskapelle befindet. Als sie erschien, sagte die selige Jungfrau Maria den Kindern, dass sie von Gott mit einer Botschaft für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in unserem Jahrhundert gesandt worden sei. Sie erschien zu einer Zeit, als die Zivilisation durch Krieg und blutige Gewalt bestraft wurde, und versprach, dass der Himmel der ganzen Welt Frieden schenken würde, wenn ihre Bitten um Gebet sowie Wiedergutmachung und Weihe erhört und befolgt würden. Die Kinder von Fatima wurden Zeugen eines Wunders und ihre Geschichte sollte Menschen auf der ganzen Welt inspirieren. 

Wir nehmen uns viel Zeit für die Erkundung des Heiligtums, schauen den Büßenden beim Rutschen auf den Knien zu, inspizieren das Höllenfeuer, hören Betgesänge. Danach machen wir uns wieder auf den Weg. Das Kloster von Batalha ist ebenfalls sehr sehenswert. Von dort fahren wir nach Nazaré. Ebenfalls als Wallfahrtsort bekannt, hat der Ort in den letzten Jahren als Surferparadies mit der grossen Welle Schlagzeilen geschrieben. Wir waren an einem Sonnabend dort, trotz Dezember war ganze Ort voller Menschen, kein Parkplatz, kein Wind, kein Surfer. Also schnell weitergefahren über kleine Küstenstrassen, bis wir gerade noch vor Sonnenuntergang im Hotel in Peniche ankamen. Heute hab es Baguette und Salat auf dem Balkon bei Sonnenuntergang. Dann noch einen Absacker an der Bar.

Santuário de Fátima
Die Büßenden rutschen auf Knien
Kloster von Batalha
Erster Strandkontakt nördlich von Nazaré

29.12. Wir sind immer noch auf der Halbinsel Peniche. Gleich nach dem Frühstück wechseln wir das Zimmer, es hat im Bad doch stark gerochen. Dass hier im gesamten Hotel Desinfektionsmittel in grossen Mengen eingesetzt wird, riechen wir auch im neuen Zimmer sofort. Wir öffnen die Balkontür im ersten Stock und starten die Klimaanlage, ziehen die Gardine vor und starten auf unsere Küstenwanderung. Wenn wir am Nachmittag zurück sind, wird hoffentlich der Desinfektionsgeruch weg sein.

Es wird eine schöne Wanderung von 3 Stunden an der Steilküste entlang. Natürlich gibt es wieder eine kleine Kirche (Santuário de Nossa Senhora dos Remédios) zu sehen. Zum Abschluss noch einen Espresso am Strand, dann sitzen wir zum Abendessen auf dem Balkon und schauen auf den Sonnenuntergang am Atlantik.

Santuário de Nossa Senhora dos Remédios

30.12. Ausreichend spät starten wir auf unsere nächste Etappe bis Station 9 in Lissabon, immer an der Westküste nach Süden. Bei Ericeira ist es an der Zeit, eine Kaffeepause einzulegen. Das machen wir auch direkt am Strand am gleichnamigen Surferhotspot. Staunend schaue ich den Surfern zu, die bei sonnigen 15 Grad mit den Wellen kämpfen. Eine Stunde später sind wir dann am Cabo da Roca, dem westlichsten Festlandspunkt des europäischen Kontinents. Wir gönnen uns direkt einen übergroßen alkoholfreien Pina-Colada, dann geht’s weiter auf die letzte Etappe ins Zentrum von Lissabon.

Die Einfahrt gelingt uns ohne Verfahren und flugs sind wir im Hotel eingecheckt. Wir essen zu Abend im Restaurant um die Ecke und weil das Abendessen eine Offenbarung ist, reservieren wir für den morgigen Silvesterabend gleich einen Tisch für 2 Personen.

Surferhotspot Ericeira

31.12. Heute machen wir eine Stadterkundung mit den Hop On Hop Off-Bussen. Wir wollten unbedingt mit dem Elevador de Santa Justa fahren, aber die lange Warteschlange hat uns abgeschreckt. Um 17 Uhr sind wir zum Sonnenuntergang am Aussichtspunkt Nossa Senhora de Monte und von dort mit dem Bus in 20 min zurück im Hotel, so dass wir es pünktlich zum Abendessen ins Restaurant schaffen. Noch 5 Minuten zum Jahreswechsel.

Elevador de Santa Justa
Ponte 25 de Abril

01.01.25 Der erste Tag im neuen Jahr ist in Portugal Bank Holiday. Fast alle Attraktionen haben geschlossen. Öffentliche Verkehrsmittel fahren eingeschränkt. Aber glaubt nicht, dass dadurch weniger Menschen in der Stadt sind. Alle sind irgendwie unterwegs. Wir sind mit U-Bahn, Bus und Strassenbahn unterwegs, schaffen es zum Turm von Belém und sogar der heutige Versuch, mit dem Elevator Santa Justa zu fahren, ist von Erfolg gekrönt, als wir vom Comércio-Platz nochmal in die Altstadt laufen. Diesmal sind wir vom oberen Zugang des Dachcafe‘s gekommen und einfach nach unten gefahren anstelle nach oben. Morgen verlassen wir Lissabon und fahren weiter nach Süden.

Turm von Belém
Über den Dächern von Lissabon
Schick, so ein alter Fahrstuhl.

02.01.25 Auf zu Station 10. Wir verlassen Lissabon über die Ponte de Vasco da Gama und dann immer südlich bis Arrifana bei Aljezur, ein kleiner Ort an der Westküste. Dort geniessen wir noch eine Zeit am Strand, ehe wir in dem nahegelegenen Hostel The Lighthouse einchecken, Nudeln kochen und an die weitere Streckenplanung gehen.

Ponte de Vasco da Gama
Praia da Arrifana

3.1.25 Auf zu Station 11. Im Hostel konnten wir Frühstück selber zubereiten, als wir dann auf Piste fuhren, war die Temperatur schon bei 11 Grad. Die heutige Strecke führte uns in die Berge, durch schöne Nationalparks, immer auch schön kurvig. Hierher müssen wir mit den Motorrädern noch einmal zurückkommen. In der Gegend von Marmelete sehen wir viele Korkeichen, auch abgeerntet, dann in der Nähe von Monchique viele Storchennester auf den Elektromasten, in Almodevar staunen wir über die schönen Metalldenkmäler zu Ehren der Bergarbeiter und Feuerwehrmänner. Die Strecke führt relativ einsam mitten durch‘s  Land. Am Nachmittag bei 15 Grad Sonne queren wir die Grenze von Portugal nach Spanien und stellen die Uhren wieder eine Stunde vor. Vor Sonnenuntergang sind wir an der Unterkunft, heute ein altes Herrenhaus in Valdezufre, das wir ganz für uns allein haben. Ausserhalb der Urlaubssaison sind im Inland nicht viel Unterkünfte offen, Gaststätten eher auch nicht.

4.1.25 Nachts war es draussen bei 3 Grad jämmerlich kalt und wir hatten nur ein dünnes Laken und eine dünne Oberdecke. Wieder musste ich mir zwischendurch meine lange Motorradunterwäsche und Socken über den Schlafanzug ziehen, trotzdem war es gerade so erträglich. Erst gegen 10 Uhr brachen wir auf und frühstückten unterwegs im einheimischen Cafe. Wir fahren aus den Bergen raus, südlich nach Andalusien. Unterwegs auf der Carretera Andalusia sehen wir riesige Olivenbaumplantagen und Orangenbaumplantagen. Unser erstes Ziel heute als Station 12 ist Setenil de las Bodegas, an der Strasse der weissen Dörfer gelegen und berühmt für seine einzigartigen, in den Felsen gehauenen Häuser. Hier essen wir lecker zum frühen Abend und fahren dann die letzten Kilometer nach Arriate zu unserer Unterkunft Villa Ignacia B&B. Ich erwähne den Namen extra, damit ich bei einem späteren Besuch dort wieder buchen kann. Wir sitzen bei Wein auf der Terrasse und schauen in den Sonnenuntergang.

Setenil de las Bodegas
Der Blick von unserer Terrasse

5.1.25 Am heutigen Sonntag fahren wir erst nur wenige Kilometer bis Ronda und machen einen Fotostop an der beeindruckenden Puente Nuevo. Über der atemberaubenden Schlucht El Tajo spannt sich die majestätische Puente Nuevo – die »Neue Brücke« von Ronda. Dazu holpern wir auf einer einspurigen Kopfsteinpflasterstrasse ins Tal und später teilweise über schmales, unbefestigtes Gelände wieder hinauf. Micha kam beim Fahren ganz schön ins Schwitzen und glücklicherweise kam uns kein anderes Fahrzeug entgegen. Danach geht es ostwärts durch Andalusien durch riesige Olivenplantagen, stundenlang, ein Traum. Erst kurz vor Granada wechseln wir auf die Schnellstrasse, mit Blick auf die Sierra Nevada mit Schnee auf den Gipfeln. Das Navi leitet uns mitten durchs Stadtzentrum zum Hotel Crisol Guadalupe, welches direkt 100m vor dem Eingang der Alhambra liegt. Überraschung, wir bekommen das Zimmer mit Dachterasse ganz oben mit direktem Blick auf die Anlage. Besser geht‘s nicht. Als wir Nachmittags in der Stadt essen, beginnt der Umzug zu Ehren der Heiligen Drei Könige. Wir sind mittendrin und werden wie alle anderen mit Bonbons beworfen. Es ist eine Riesenstimmung in der Stadt und am Abend auf unserer Dachterasse bei einen Becher Wein hören wir dem Feuerwerk zu. 

Puente Nuevo von Ronda

6.1.25 Station 13 in Granada. Hauptsächlich wollen wir die Alhambra sehen, eine mächtige Festungsanlage in Granada, welche zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Wir haben uns deshalb rechtzeitig online Tickets gekauft, Nasridenpaläste inclusive. Hier muss das Zeitfenster reserviert werden, die Besucheranzahl ist begrenzt, alle anderen Objekte können ohne Reservierung besucht werden. Obwohl wir ausserhalb der Saison hier sind, müssen wir kurz anstehen. Seit Urlaubsbeginn haben wir eitel Sonnenschein, aber heute gibt es den ganzen Tag Regenschauer bei kühlen 10 Grad. Dick eingemummelt machen wir und auf den Weg und sind erst halb fünf vollkommen fußlahm zurück im Hotel. 

Was gehört zur Alhambra? Die Alhambra Granada besteht aus vier Bereichen: den Nasridenpalästen, dem Verteidigungssektor Alcazaba, der Oberstadt bzw. Medina und den Gärten Generalife. Ausserdem sind die Türme, die Festungsmauer sowie prächtige Säle, Innenhöfe, Bäder und der Harem dazuzuzählen. Zu Zeiten der Mauren war auf dem Hügel nur ein Wachpunkt errichtet , erst im 13. Jahrhundert wurde mit dem Bau der Paläste begonnen und diese bis zum 14.Jh zu einer monumentalen Palastanlage erweitert.

7.1.25 Station 14 in Toledo. Noch im Dunkeln klingelt der Wecker. Wir wollen früh los nach Toledo. Grau und nass hängt der Nebel über der Stadt. Es braucht fast 150 Kilometer, bis sich die Wolkendecke lichtet und der Sonnenschein durchbricht. Auf der Autobahn ist wenig Verkehr und es fährt sich sehr entspannt. Bestimmt kennt ihr die Geschichte von Don Quichotte de la Mancha, der gegen Windmühlen kämpft, den Roman von Miguel de Cervantes als berühmtestes Buch der spanischen Literatur? An einem Tag bricht er mit einem alten, dürren Gaul namens „Rosinante“ auf, um nach seiner Geliebten zu suchen. Auf seiner Reise deutet er die Realität um, Dirnen werden zu holden Maiden, Windmühlen zu Riesen und ein dicker, trinkender Bauer namens „Sancho Panza“ zu seinem Knappen. Wir haben uns heute auf die Spuren von Don Quichotte begeben und haben einen Abstecher nach Consegrua gemacht und die 12 Windmühlen angeschaut, die zu den am besten erhaltenen Windmühlen Spaniens zählen.

Danach fahren wir noch bis Toledo, unser heutiges Tagesziel. Wir checken schnell im Hotel ein und begeben uns auf Stadterkundung. Burg, Kathedrale, Stadttore, Moscheen, Kirchen und vieles mehr gibt es zu bestaunen in einem Bummel durch die engen Gassen der Altstadt. Toledo ist eine tolle Stadt und bestimmt einen zweiten Besuch wert. Dann haben wir hoffentlich das Glück, den Blick von der Dachterasse des Hotels Carlos V mit einem Drink bei Sonnenuntergang zu geniessen.

Windmühlen in Consegrua
Don Quichotte – Toledo
Cathedral of Saint Mary of Toledo

8.1.25 Station 15. Habt ihr schon mal von den Bardenas Reales gehört? Ich erst kürzlich. Und weil es so interessant klang, kam der Besuch der Bardenas Reales mit auf unsere ToSee-Liste für diesen Urlaub. Die spektakuläre Bardenas Reales in Spanien ist eine schroffe und unwirtliche Wüste in der Region Navarra im Norden des Landes. Die Bardenas Reales besteht zum größtenteils aus bizarren ockerfarbenen Lehmlandschaften, die über mehrere hundert Quadratkilometer verteilt sind. Teilweise fühlt man sich hier wie im Grand Canyon, nur viel kleiner. Wir fuhren direkt von Toledo die 400 km Richtung Nordosten und ab Tudela begann der Einstieg in den Rundweg. Für die ca. 35 km brauchten wir 2,5 Sunden mit 30 kmh im Schnitt und vielen Fotostops. Die Sonne war heute nicht präsent und mit nur 11 Grad war es für diese Gegend ziehmlich kühl. Aber es blieb trocken und so war das Erlebnis perfekt. Gegen 17 Uhr fragen wir in der Hospederia de Alesves im Ort Villafranca nach einer Übernachtung und das war ein Glücksfall, so kamen wir zu einem tollen Abendessen in gemütlicher Atmosphäre. Ich vermute, dass wir uns heute schlussendlich von dem guten Wetter verabschieden müssen, morgen überqueren wir die Pyrenäen und dann wird es wieder nass, kalt und winterlich.

9.1.25 Unser letzter Tag in Spanien und die Sonne lacht. Heute queren wir die Pyrenäen von Spanien nach Frankreich. Uns erwarten 270 km kurvige Landstrassen, erst noch einmal durch das Biosphärenreservat Bardenas Reales und dann durch die Pyrenäen. Aber gleich am Anfang geraten wir in eine Radarkontrolle. Auch in Spanien gibt‘s teure Fotos, aber immerhin mit 50% Rabatt bei schneller Zahlung. Bis zu dreiviertel unserer Strecke, dem Tunnel Bielsa-Aragnouet, auf 1820m gelegen, fahren wir auf spanischer Seite der Pyrenäen immer noch im Sonnenschein. Erst 20 km vor Ziel zieht es sich zu und Nieselregen setzt ein. Jetzt im Hotel freuen wir uns auf ein tolles Abendessen.

10.1.25 Bei Schneeregen den ganzen Tag fahren wir heute 800 km quer durch Frankreich die drittletzte Etappe heimwärts.

11.1.25 Wir sind auf unserer vorletzten Station angekommen, wieder zurück in Haselbach, wo wir vor Weihnachten aufgebrochen sind. Heute gibt es nachträglich die Weihnachtsgeschenke.

12.1.25 Zurück in Dresden. Der Winter hat uns wieder bei minus 2 Grad in Sachsen. Für 23 Tage Reisedauer sind 7600 gefahrene Kilometer schon recht viel, nur an fünf Tagen haben wir das Auto überhaupt nicht benutzt, sonst sind wir wenigstens immer eine kleine Strecke gefahren, die jeweils drei Tage Anreise und Abreise waren durchschnittlich 800 km lang. An Portugals Küste war es sonnig bei 15 bis 10 Grad in der Spitze, nachts wurde es schnell kalt bis 4 Grad. Die Strassen waren im Winter schön leer, die Autobahnen sehr entspannt zu fahren. Die Hotels hatten in den Bergen häufig die Restaurants, Bars und Pools geschlossen. Meist gibt es in den Restaurants nur bis 16 Uhr und dann erst wieder ab 20 Uhr was zu Essen, dazwischen ist geschlossen. Die typischen Urlauberhotels an den Stränden sind meist geschlossen oder nur teilweise belegt. Fazit: Besser im Oktober, November, März oder April fahren.